Geschichte des Bausparens

Wie entstand das Bausparen?

Bausparen ist nicht nur typisch deutsch, sondern typisch schwäbisch – logischerweise muss die erste Bausparkasse also in Schwaben gegründet worden sein. Falsch, diese Annahme ist ganz falsch. Die erste Spargesellschaft auf Gegenseitigkeit, denn nichts anderes ist eine Bausparkasse, wurde im dritten Jahrhundert vor Christus zu Zeiten der chinesischen Han-Dynastie gegründet.

Wem dies zu wenig direkt mit Bausparen zu tun hat, wird dennoch weiter enttäuscht. Die erste namentlich genannte Bausparkasse hieß Ketley’s Buildings Society und entstand im Jahr 1775 in Birmingham.

Selbst in den USA (1831) und Brasilien (1834) war das Bausparen schon populär, bevor im Jahr 1885 dieses „typisch“ deutsche Produkt in Bielefeld unter dem Namen „Bausparkasse für Jedermann“ durch den Pastor von Bodelschwingh gegründet wurde.

Zum Bausparkassenvergleich

Erster Weltkrieg als Initial

Mann beim Hausbau
© Hans Hansen / DigitalVision / Thinkstock

Das Bausparen, was heute als etabliert und nicht mehr wegzudenken gilt, konnte sich in Deutschland erst 1921 wirklich durchsetzen. Grund war der ungeheure Geldbedarf, um der durch den Ersten Weltkrieg entstandenen Wohnungsnot entgegenzuwirken.

Deutschland setzte bis dahin eher auf sogenannte „Bau- und Sparvereine gGmbH“, die regional aktiv waren und wohnungsbaugenossenschaftlichen Charakter aufwiesen.

Erst nach der Währungsreform im Jahr 1948 und dem Beginn des „deutschen Wirtschaftswunders“ begann der eigentliche Aufstieg der Bausparkassen. Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland Mitte der fünfziger Jahre führte auch bei vielen Menschen zu dem Wunsch, eine eigene Immobilie zu besitzen. Dieser resultierte auch aus der damals noch unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges leidenden Wohnungswirtschaft.

Anzahl der Bausparkassen übersichtlich

Die Anzahl der heute aktiven Bausparkassen lässt sich zwar nicht an zwei Händen abzählen, ist aber dennoch überschaubar. Zum einen sind im „Verband der privaten Bausparkassen Deutschland“ die zwölf privaten Institute zusammengeschlossen.

Diesen stehen die Landesbausparkassen der öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute, neun Stück an der Zahl, gegenüber. Gemeinsam verwalteten alle 21 Bausparkassen per 31.12.2014 29,985 Millionen Bausparverträge.

Statistisch gesehen besitzt damit mehr als ein Drittel aller Bundesbürger einen Bausparvertrag.

Zum Bausparkassenvergleich

(Zum Seitenanfang)